Freizeit ANZEIGE

Stendals „musikalische Entwicklungshelfer“

Ich liebe meine Altmark

Stendals „musikalische Entwicklungshelfer“

Stendal (dly) Was im Jahr 1992 in einem Dachgeschoss einer Altbauwohnung am Stendaler Wernerplatz mit 80 Schülern als Yamaha Musikschule angefangen hat, ist inzwischen zu einer „Fabrik“ für musikalische Breitenbildung gewachsen – zur Musikerfabrik Frank Wedel mit acht Standorten.Kurz nach der Wende, während eines Bandcoachings, war die Idee einer „Volks“-Musikschule für jedermann aufgekommen – für Musik, die auf den klassischen Grundlagen aufbaut, dann aber weiterführt in die Musikrichtungen der eigenen Jugendzeit. „Viele Menschen möchten gern ihre Lieblingslieder spielen können. Und das sind ja für Kinder, Schüler, Jugendliche, Eltern und Großeltern durchaus unterschiedliche Stilrichtungen“, sagt Frank Wedel.Zusammen mit Guido Käpernick, Bassist und Bandcoach an der Magdeburger Rock-, Pop- und Jazzschule, gründete er vor 25 Jahren die Yamaha Musikschule in Stendal. Die ersten Lehrkräfte kamen aus dem Freundes- und Kollegenkreis: Andreas Hentschel (Drums), Dorothee Oesemann (Keyboard), Guido Käpernick (Bass/Drums), Frank Wedel (Keyboard/Klavier), Karen Müller (musikalische Früherziehung). Später kamen dann Emil Tscherkesow (Klavier/Keyboard) sowie Thomas Schmotz (Gitarre) und Frank Kroll (Gitarre) dazu.Populäre Tanzmusik der jeweiligen Generationen – Musikschüler dafür zu begeistern, hatte sich Frank Wedel von Anfang an auf die Fahnen geschrieben. Der Inhaber und künstlerische Leiter der Musikerfabrik versteht sich mit seinem inzwischen gewachsenen Lehrerstamm als „musikalischer Entwicklungshelfer“: Nahezu rund um die Uhr „im Einsatz“, die Talente zu entdecken, zu fördern und auf eine Bühne zu bringen. Hierbei wird er seit mehr als zehn Jahren von Katrin Voigtländer organisatorisch unterstützt. Aus dem elterlichen Bäckerei-Filialbetrieb kennt sie sowohl zügige Ablauforganisation sowie Mentalitäten und Geschmäcker der Altmärker. So bringt sie das perfekte Handwerkszeug für die Koordination einer inzwischen auf knapp 500 Schüler angewachsenen Musikschule mit Standorten in Tangerhütte, Tangermünde, Bindfelde, Stendal, Goldbeck, Wittenberge, Perleberg und Hannover mit.

##publishingDate##

Stendals „musikalische Entwicklungshelfer“-2
Frank Wedel und Katrin Voigtländer vor der Musikerfabrik an der Stendaler Theaterpassage. Fotos: Donald Lyko

Musikerfabrik Frank Wedel schaut auf 25 Jahre zurück/Veranstaltungen bereichern den Kulturkalender

Stendals „musikalische Entwicklungshelfer“-3
Katrin Voigtländer (von links), Jan Zimmermann, Emil Tscherkesow, Henning Netzold, Frank Kroll und Frank Wedel gehören zum Stammteam.

In der Musikerfabrik kann man nahezu alle grundlegenden Saiten-, Tasten und Blasinstrumente sowie Gesang in Gruppen- und Einzelkursen lernen – klassisch und modern. „Motivierend wirken praktische Zusatzangebote wie Chöre, Bands, das neue Tasten-Orchester sowie Tagesseminare zu Themen wie Lieder schreiben, Liedbegleitung, Gospels singen, Pop-Songs mit Schülern arrangieren, Trommeln oder auch Gesangsseminare zum Entdecken der eigenen Sing- und Sprechstimme“, sagt Frank Wedel und fügt hinzu: „Im Fokus steht immer die eigene musikalische Entdeckungsreise, ausgehend von dem, was jeder selbst an Kenntnissen mitbringt. Der eine möchte spielen lernen für den Hausgebrauch, und andere nehmen erfolgreich an Musikwettbewerben wie ‚Local Heroes‘ oder ‚Jugend musiziert‘ teil.“ Bei letzterem waren insbesondere die Trompeten- und Geigenschüler der Musikerfabrik auf den vorderen Plätzen. Wedel: „Das zeigt, dass zunehmend auch die alte Musik durchaus leidenschaftlich erarbeitet und erlebt wird in der einst als reine Popschule gedachten Einrichtung.“ Auch in der musikalischen Früherziehung für Kinder ab eineinhalb Jahren spielt klassische Musik eine große Rolle.

Seit 25 Jahren gestaltet die Musikerfabrik Veranstaltungen, genannt seien der Gospel- Brunch, „Jazz im Theater“ und die Rolandfest-Bühne auf dem Sperlingsberg. Zum Kennenlernen eignet sich die Mitmach- Bühne „Jam-Session“. Sie zieht seit 2002 einmal monatlich am Dienstag regionale Musiker und Musikbegeisterte ins TdA.

Wenn Frank Wedel an die vergangenen 25 Jahre zurückdenkt, dann mit einem Dank an ganz viele Mitstreiter und Partner. „Und Gott sei dank waren meine Eltern entscheidende Wegbereiter - durch ihr Ermöglichen, Mutters wöchentliche Übe-Rituale, ein musikalisch-förderliches Umfeld in verschiedenen Kirchgemeinden, aber auch durch den Besuch von Sinfonie-und Jazz-Konzerten in meiner Kindheit.“

Die Musikerfabrik unterstützt derzeit sieben öffentliche Schulen und ergänzt deren Musikunterricht. Sie bietet Schulklassen und Kindergartengruppen Exkursions-Programme für alle Sinne und mit vielen Liedern und Instrumenten an.

Frank Wedel möchte mit seinem Team künftig stärker als bisher die Möglichkeit bieten, die Songs eigener Idole zu singen und zu spielen und sogar eine eigene Band zu gründen, wie es am Beispiel von „Tick2Loud“, „FörderBand“, „Rockids“ und „Freigetränk“ gerade erfolgreich zu sehen ist.

„Im Zeitalter des Internets wollen wir zeigen, dass sich der menschliche Kontakt und die gesellige Gemeinschaft beim Musizieren noch immer nicht online nachbilden lassen“, sagt Frank Wedel.

Zu finden ist die Musikerfabrik beim Parkplatz zwischen Hallstraße und Schadewachten 40. Weitere Infos per Telefon 03931/21 66 95 oder Internet