Nachwuchssorgen kennt nahezu jede Feuerwehr. Zu wenig junge Leute rücken in die Reihen der aktiven Kameraden nach, so dass die Zukunft der Truppe in Gefahr gerät. Manche Jugendwehr, die eigentlich das Reservoir an angehenden Brandbekämpfern bilden soll, hat sich auch schon mangels Masse aufgelöst. Das Problem: Im festgelegten Eintrittsalter von zehn Jahren haben sich die Mädchen und Jungen meist schon für eine andere Freizeitbeschäftigung entschieden. Auch die Feuerwehren müssen bei ihrer Nachwuchsgewinnung also bedeutend früher ansetzen. In der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf ist dieses Konzept aufgegangen. Inzwischen existieren dort drei Kinderfeuerwehren mit fast 50 Mitgliedern. Pionier dieser Entwicklung war die Abbendorfer Wehr, die 2012 auf Initiative von Heiko Fricke die erste Kinderabteilung gründete. 15 Mädchen und Jungen, nicht nur aus Abbendorf, sondern auch aus Diesdorf, Drebenstedt, Bornsen und Lindhof gehören den „Glühwürmchen“ heute an, die sich jeden ersten Freitag im Monat von 17 bis 18.30 Uhr treffen. Das Konzept ist einfach: Die Knirpse werden auf spielerische Weise an die Feuerwehrarbeit herangeführt, lernen aber auch wichtige Dinge, wie das richtige Verhalten im Brandfall, die Erste Hilfe, welche Ausrüstung für die Feuerwehr wichtig ist und welche Ursachen Brände haben können. Wissen, dass sie für ihren weiteren Weg in der Feuerwehr gebrauchen können. Ihr Können dürfen die Kinder bei diversen Wettkämpfen unter Beweis stellen, sei es beim Manöver Schneeflocke, wo während eines Fußmarsches Aufgaben an mehreren Stationen zu bewältigen sind, oder bei der Kinderstafette. Und damit sie sich als „richtige Feuerwehrleute“ fühlen können, gibt es natürlich auch einheitliche Ausrüstung – vom Feuerwehr-T-Shirt bis hin zur Mini-Uniform mit Helm.Das Beispiel Abbendorf machte schnell Schule: 2015 gründete sich die Beetzendorfer Kinderfeuerwehr, in der heute 15 Kinder aus Beetzendorf, Mellin, Tangeln, Rohrberg und anderen Orten mitmachen. Beim Verbandsorientierungsmarsch der Kinderfeuerwehren aus den Bereichen Salzwedel, Stendal und Gardelegen, den die Beetzendorfer 2017 ausrichteten, sprang sogar der zweite Platz von 28 Mannschaften heraus. Die von Janine Teschke-Denecke geleitete Kinderfeuerwehr trifft sich alle 14 Tage sonntags von 9.45 bis 11 Uhr im Feuerwehrhaus an der Goethestraße. Jüngste Nachwuchstruppe sind die Apenburger „Löschwichte“, die sich 2017 gegründet haben und einmal im Monat sonnabends im Apenburger Feuerwehrhaus zusammenkommen.