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4. Harzer Wirtschafsforum am 16. Oktober

Wirtschaftskraft im Harz

4. Harzer Wirtschafsforum am 16. Oktober

Im Tagungshotel KG in Halberstadt fand das 4. Wirtschaftsforum Harz statt. Thema des Abends war „Tourismus und Lebensraum“. Etwa 300 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung nahmen daran teil. Foto: Frank Drechsler

Nach der Ausstellung begrüßte Thomas Kowalski von der Roland-Initiative Halberstadt die Gäste zum offiziellen Teil des Abends. Der betonte in seinem Grußwort, dass sich das Wirtschaftsforum Harz mit jeder Auflage weiter entwickelt habe und mittlerweile Teil der Erfolgsgeschichte des Landkreises Harz sei. Die könne sich durchaus sehen lassen. Anhand aktueller Arbeitsmarkt- und Beschäftigungszahlen ließe dies das sehr gut nachvollziehen. So gebe es im Landkreis mit unter fünf Prozent Arbeitslosigkeit quasi eine Vollbeschäftigung, die viele Unternehmen aber auch vor Probleme bei der Gewinnung von geeigneten Mitarbeitern und Personal stelle.

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Susi Brandt moderierte den Abend. Foto: Frank Drechsler

Das war auch das Kernthema des Vortrages des Hauptredners des Abends, Prof. Dr. Mathias Feige.

Der Tourismusexperte vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr betonte in seinem Fachvortrag, dem Wohlstand und Fortschritt auch in einer Region wie dem Harz neue Formen zu geben. Parameter wie Wohlfühlen, Lebensraum und das Gefühl, eine Heimat zu haben, stünden mehr und mehr im Vordergrund, so der Professor.

Um die Ziele und Vorhaben langfristig umsetzen zu können, sehe er daher auf den Harz zukünftig viele neue Aufgaben zukommen.

Harz-Marketing neu aufstellen

So sei unter anderem das Marketing völlig neu aufzustellen. Zielgruppen seien nicht mehr nur die Besucher der Region, sondern auch deren Bevölkerung, Betriebe und deren Beschäftigte.

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Gastredner Prof. Dr. Mathias Feige Foto: Frank Drechsler

Alle zusammen müssten das Gefüge Harz weiter gestalten. Dass es einen Wandel gegeben habe, zeige schon, dass aus der klassischen Wanderregion mittlerweile auch ein Paradies für Fahrradfahrer geworden ist. „Es wird gemountainbikt ohne Ende, nicht mehr nur gewandert. Vor Jahren hat es im Harz etwa 20 buchbare Angebote gegeben, mittlerweile sind es 430. Der Harz befindet auch auf Grund dessen neben dem Schwarzwald und dem Bayerischen Wald in der Spitzengruppen der beliebtesten Mittelgebirge Deutschlands. Dafür braucht es Fachkräfte.“

Um die zukünftig ausreichend gewinnen zu können, forderte Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann während der anschließenden Podiumsdiskussion eine kontrollierte Zuwanderung touristischer Fachkräfte. Davon würde die gesamte Region nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern multikultureller und somit auch mehrsprachiger werden. Prof. Luisa Klemmer von der Hochschule Harz fügte hinzu, dass es in Sachen Service Nachholbedarf gebe. Hier müsse die Qualität noch weiter ausgebaut werden. Und: Eine Markenbildung müsse von ausschließlich von hier, aus dem Harz, kommen.“

Mehr als 300 Teilnehmer bedeuten neuen Rekord

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Versicherungsfachmann André Fleischhauer (re.) im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Harzdruckerei Thomas Schulz. Foto: Frank Drechsler

Um dem entgegenzuwirken, hoffe er, dass das Wirtschaftsforum auch dafür genutzt werde, alte Kontakte zwischen Unternehmern aufzufrischen und neue zu knüpfen.

Das Problem der Fachkräftegewinnung nahm auch Landrat Martin Skiebe auf. Der Chef der Kreisverwaltung betonte, dass zwar jeder, der eine Ausbildung anstrebe, auch die Chance dazu bekäme, das Problem der Fachkräftegewinnung dadurch noch lange nicht gelöst sei.

Der Standort sei ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum. Damit das so bleibe, brauche der Tourismus auf Dauer verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Und Fachleute. Daher müssten alle in diesem Bereich – gemeinsam mit der Landespolitik – weiter wie bisher wichtige Zukunftsarbeit gemeinsam leisten. Man dürfe schließlich nicht vergessen, dass der Wettbewerb weiter gehe, so der Landrat.