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Aus eigener Kraft ans rettende Ufer

Fußballsaison 2020/2021 - Burg, Genthin, Zerbst

Aus eigener Kraft ans rettende Ufer

Es war eine keineswegs einfache erst Saison für den SV Lok Jerichow in der Landesklasse, Staffel 1. Den Klassenerhalt verdanken die Eisenbahner lediglich dem Abbruch der Saison 2019/2020 und der einmaligen Regelung des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, mögliche Abstiege auszusetzen. In diesem Jahr soll der Ligaverbleib aus eigener Kraft gesichert werden.

Fußballsaison 2020/2021 - Burg, Genthin, Zerbst

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Der SV Lokomotive in der Saison 2020/2021 (h.v.l.): Trainer Sven Lange, David Bartel, Maik Franke, Steven Biermann, Jeremias Randel, Christoph Philipp, Philipp Lange, Dominik Jannich, Theo Lange, Dave Lüdersdorf, Philip Kohlberg, Florian Jänecke, Christopher Witt, (v.v.l.) Chris Irmler, Robin Brettin, Tim Steffen, Philipp Lenz, Ronny Kühn, Tim Sens und Stefan Kiesewetter. Es fehlen: Andreas Vogel, Tobias Nickel, Erik Tautenhahn, Paul Tautenhahn und Marc Rückert. Foto: Karolin Pilz

SV Lok Jerichow: Dank „Wildcard“ bleiben die Eisenbahner der Landesklasse 1 erhalten

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Jerichow - „Wir haben das Gefühl, dass wir noch nicht ganz fertig geworden sind und nehmen die Herausforderung in der Landesklasse noch einmal an. Die Ausnahme-Regelung spielt uns in die Karten“, erklärt Lok-Trainer Sven Lange, der mit seiner Elf das erste Jahr in der Landesklasse, Staffel 1, hinter sich hat. Trotz der 14 Niederlagen stand ein freiwilliger Gang zurück in die Kreisoberliga keineswegs zur Debatte. „Wir hatten immer Spaß, obwohl wir so oft verloren hatten. Aber wir haben erkannt, dass der Unterschied zur Landesklasse nicht so groß war, wie wir anfangs dachten.“

Im ersten Jahr fehlte es dann auch zu oft am Quäntchen Glück vor dem gegnerischen Tor, auch an nötiger Erfahrung einer eingespielten Truppe. Nur die Motivation fehlte nie. Und das, obwohl die Lok nur drei Zähler in der verkürzten Serie sammelte. So überraschte das Team im November des Vorjahres mit einem 4:3-Heimsieg gegen Tabellennachbar SSV 80 Gardelegen II. „In diesem Jahr soll und muss sich das ändern. Wir brauchen ein paar Zähler mehr, sonst müssen wir uns dem Abstieg stellen“, weiß der Trainer.

Damit dies nicht zur bitteren Realität wird, wurde der Kader um zwei neue Gesichter aufgestockt. Florian Jänicke, der zuletzt für Fortuna Genthin/Kade-Karow und zuvor im Burger Nachwuchs aktiv war, soll Jerichows Offensive nun tatkräftig unterstützen. Vom SV Eiche Redekin schließt sich David Bartel an. Das Duo spielte zuletzt zwar in der Kreisliga, aber das sagt laut dem Trainer nichts über die erhoffte Qualität der Neuzugänge aus, denn „sie bringen das notwendige Talent und den Willen mit“, so Lange.
      

Talent und Qualität

„Lediglich die Erfahrung fehlt den beiden und die bekommen sie bei uns“, weiß der Coach. Auch der Wunsch nach einem Co-Trainer besteht noch immer – dieser Posten bleibt aber voraussichtlich für die Saison 2020/2021 unbesetzt.

Dass der Klassenerhalt dennoch gelingen kann, stellten vor allem die Vorbereitungsspiele unter Beweis. Gegen den altmärkischen Kreisoberligisten Eintracht Lüderitz ging Lok zwar noch leer aus (1:2), fand aber spätestens ab dem zweiten Test ins die Spur. Den Lüderitzer Ligakonkurrent Post Stendal bezwangen die Eisenbahner auf eigenem Platz mit 3:2. Es folgte ein deutliches Achtungszeichen mit dem 9:3-Erfolg gegen Blau-Gelb Goldbeck. Und als gegen die Niegripper Landesklasse-Elf ein 5:3-Auswärtssieg heraussprang, war spätestens auch Coach Lange überzeugt, dass der eine oder andere Punkt mehr in der neuen Saison zu holen sein wird.

So gilt es nun für seine Mannschaft, vor allem gegen die Tabellennachbarn im unteren Drittel auf Punktejagd zu gehen, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaff en. In der ersten Begegnung der Saison gegen SV Germania Tangerhütte glückte dieses Unterfangen jedoch nicht. Stattdessen bejubelten die Altmärker, in der Vorsaison ebenfalls tief im Abstiegssumpf gefangen, die ersten drei Punkte der neuen Spielzeit. Der SV Lok blieb trotz großer Ambition und ausgeklügelter Taktik hinter den eigenen Erwartungen zurück. Doch zumindest Torjäger Dave Lüdersdorf knüpfte an seine gewohnten Qualitäten an und steuerte die beiden Treffer zur letztlichen 2:4-Niederlage bei. „Die zwischenzeitliche Führung hätten wir natürlich gern über die Zeit gebracht, doch dafür war unsere Defensive zu fehleranfällig“, resümierte ein enttäuschter Coach.

So schien es weiterzugehen. In der zweiten Partie der Saison traf die Jerichower Elf mit dem SV Liesten allerdings bereits auf einen hochgerüsteten Favoriten mit Aussicht auf den Staffelsieg. Die letztliche 0:4-Auswärtspleite mochte nicht überraschen, doch nach teils haarsträubenden Fehlern in der ersten Hälfte, gestalteten die Gäste den zweiten Abschnitt ausgeglichen. „Dennoch haben wir den Platz mit erhobenen Haupt verlassen“, so Lange, der hoff t, dass künftig zählbarer Erfolg dazukommt. Von Karolin Pilz
   

INFO:

Zugänge: David Bartel (SV Eiche-Redekin), Florian Jänicke (Fortuna Genthin/Kade_Karow)
Abgänge: David Tschimmel (SG Güsen/Parey), Steffen Höhne (Medizin Uchtspringe)
Gründungsjahr: 1951
Mitglieder: ca. 400
Größter Erfolge: 2018/2019 Aufstieg in die Landesklasse, Staffel I